Vom Überdauern des Dunkels

Wie die geschliffenen Reden
der Pastöre, der Politiker und der Eleven,
so flüssig geschrieben und verziert
dazu nonchalant präsentiert.

So gut gemeint, in Szene gesetzt,
jedes Wort vorgetragen bis zuletzt,
doch ohne Verbindung zum Gebiet,
zu dem, was wirklich im Alltag geschieht.

Transparenz und Ende der Korruption
sollt sein, das wussten wir schon.
Und dennoch erkannten wir sehr bald
bedrohliches Dunkel im Paragrafenwald.

Wortreich das Gewollte umhüllt,
während draußen alles vermüllt.
Gerechtigkeit, Gnade und Güte gepredigt,
die Aufgaben selbst nie zur Gänze erledigt.

Diskretion, Privatsphäre und Datenschutz,
Verschweigen zum rechten Eigennutz
zu den fundamentalen Prinzipien gehören,
die den Bürger stets aufs Neue betören.

Sind in Wahrheit ein schamloses Feigenblatt
zur Überwinterung des Dunkels jenseits der Nacht.
Denn die im Dunkeln sieht man nicht,
aber das Dunkel ist heute im Licht.

Licht, das blendet und nicht erkennen lässt,
wer mit wem und wann und wo vernetzt.
Schwimmen oben auf allen Kanälen;
völlig egal, was die Bürger auch wählen.

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