Bauernaufstand 2024

Je nach Gebiet und Größe erhalten die Landwirte etwa 20 bis 50 Prozent ihrer Einnahmen als Subventionen. Der Bürger zahlt also schon mit Steuermitteln seine Lebensmittel im Zuge des Produktionsprozesses vorab mit.

 

Wären die entsprechenden Milliarden-Subventionen über den reinen Markt in den Produkten (Fleisch, Milch, Butter, Eier, etc.) eingepreist, dann müssten also die  Lebensmittel (von der Milch über das Mehl und die Erdbeeren) sehr viel teurer sein.

 

Nun werden aber im umliegenden Ausland (Dänemark, Niederlande, Spanien) die Produktionsprozesse der Bauern mit NOCH HÖHEREN Subventionen des Staates gestützt. (Die kennen nämlich keine Schwarze Null!) Ferner sind die Lohnkosten dort günstiger, sodass deren bei uns importierte Waren in Deutschland sehr viel preisgünstiger angeboten werden können. Und das bringt unsere Bauern wieder in Not, weil sie nicht mehr wettbewerbsfähig sind und von den Konzernen hinsichtlich der Preisgestaltung gedrückt werden. Sie stehen unter ständigem Druck und verlieren ihre Planungssicherheit.

 

Eigentlich müssten also Lebensmittel deutlich teurer (etwa doppelt so teuer wie zurzeit!) sein, wenn der Bauer ohne Subventionen auskommen wollte. Viele Bürger kaufen aber ja lieber billig die Konkurrenz-Produkte aus dem Ausland. (Und viele mit geringem Einkommen müssen das auch, weil sie sonst nicht leben können. Und da können nur höhere Löhne mit Kaufkraftzuwachs helfen.)
Es handelt sich also um ein Problem des (internationalen) Marktes, dem Regierungen durch Subventionen entgegenzuwirken versuchen. Wollte man echte Marktwirtschaft im internationalen Kontext betreiben, müssten die Staaten hohe Zölle einführen.

 

Nun haben die Landwirte in Deutschland zwar in den letzten beiden Jahren recht gut verdient, also während der Zeit der Ampel, aber die Unsicherheit und der ständige Preiskampf ums Überleben des Hofes will einfach nicht enden und da bringt der Sparzwang der Regierung zu unpopulären Maßnahmen, die das Fass zum Überlaufen bringen und die Bauern auf die Strasse treiben.

 

Anstatt aber nun das Ganze in seiner Komplexität zu betrachten, wird kurzschlussartig der unter Sparzwang stehenden Ampel die Schuld zugewiesen. Dabei haben Regierungen vor der Ampel diesen Status quo ja erst verfestigt. Die Ampel ist eigentlich der falsche Adressat im Zuge der Demonstrationen!

 

Fazit: Am Ende ist die deutsche Landwirtschaft nur wettbewerbsfähig und profitabel, wenn der Staat Schulden macht oder hohe Zölle erhebt. Beides ist - legal - derzeit nicht möglich. Die Bauern zwingen uns also darüber nachzudenken, ob die Lebensmittelpreise MARKTGERECHT sind und den Staat dazu, über einen Ausweg aus diesem Dilemma nachzudenken.

 

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